1925 eröffnet in Paris die „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ – eine Kunstgewerbe- und Designausstellung. Sie wird äußerst erfolgreich und gibt dem Stil seinen Namen: Art déco.
Nach dem Ersten Weltkrieg ließ man den Jugendstil hinter sich, die neuen Technologien wurden zelebriert; die verschwenderische Ornamentik des Französischen Art Nouveau wich klareren Formen. Einige Verkehrsmittel erreichten ihren Hochblüte: Zeppeline, Luxuszüge, Ozeandampfer – und ihr Design beeinflusste Kunstgewerbe und Architektur ebenso wie die aufregenden wissenschaftlichen Entdeckungen. Während in Österreich und Deutschland (Wiener Werkstätte, Bauhaus) eher funktionalistische Wege eingeschlagen wurden, strahlte die Pracht des französischen Art déco in die Welt: es wurde der erste globale Stil, das Empire State Building in New York seine Ikone.


100 Jahre später ist Art déco wieder da: In der Pariser Region entstehen ganze Stadtviertel, die den in Frankreich weit verbreiteten Style Paquebot, den „Ozeandampfer-Stil“ wieder aufnehmen. Und er passt perfekt in unsere Zeit: Technikgläubigkeit, Dekadenz und Hedonismus – und gleichzeitig, in Anbetracht der vielen Krisen, wieder ein Tanz auf dem Vulkan, wie vor hundert Jahren.
http://www.mauerspiel.at/texte/2025-06-14-Presse-Spectrum-Artdeco.pdf
Fotos:
https://www.viennaslide.com/features/Paris-Art-Deco/
https://www.viennaslide.com/p/0530-paris/ZAC/Chessy


