Architektonisch folgte Kós einer ganz anderen Auffassung als Lechner. Dessen „Lebkuchen-Sezession“ oder „Tulpenstil“ empfand er als unpassend, er suchte die ungarische Nationalarchitektur in den Dörfern Siebenbürgens. In der Wekerle-Siedlung verwirklichte er das Konzept, diese historische Architektur für Sozialbauten neu zu beleben (Fotos oben und unten).
Kós war aber nicht nur Architekt – er war ein moderner „uomo universale“, ein Universalkünstler. Neben der Architektur war er Schriftsteller, Journalist, Kunsthistoriker, ethnografischer Forscher, Buchdrucker, Grafiker und sogar Politiker. Er starb 1977 hochbetagt als 93-jähriger; am 16. Dezember, seinem Geburtstag, wird jährlich der „Tag der Ungarischen Architektur“ gefeiert.
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