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Weigelsdorf, die alte Spinnerei




Ein Freund erzählt von einer alten Spinnerei: Weigelsdorf heißt die Ortschaft, auf den ersten Blick finde ich keinerlei größere Gebäude. Ich denke bereits an eine Fehlinformation, da sehe ich aus einem Waldstück einen Schornstein ragen. Tatsächlich: Nur ein Feldweg führt zu völlig überwachsenen Baukörpern, deren Ausdehnung ich erst gar nicht abschätzen kann. Innen dann: jahrzehntelang unberührte Räume, eigenartige Stillleben. Ein stummes Klavier, eine unordentliche Werkstatt, manches, als wäre es erst gestern verlassen worden, konserviert durch eine dicke Schicht Staub. In einer Ecke eine seltsame Ansammlung von Zeichnungen und Schriftstücken: Indizien deuten auf eine Rauminstallation von Padhi Friedberger, in Wiener Galerien werden seine Artefakte teuer gehandelt. In der etwas abseits stehenden Fabrikantenvilla finde ich mich dann in einem David-Lynch-Film wieder, der Fußboden wölbt sich grotesk in die Höhe, die Szene ist surreal, die Veranda mitten im „Dschungel“ wirkt dann aber zutiefst friedlich.








Weigelsdorf war das erste Objekt, das ich besuchte, als ich 2009 mit der damals neuen HDR-Technik zu fotografieren begann. Ich dachte erst, eine tolle Idee gehabt zu haben: Verfallene Objekte mit hohem Aufwand perfekt zu fotografieren. Erst später entdeckte ich den Bildband "The Ruins of Detroit" und kam drauf, dass das genau die Idee vieler "Urbexer" ist - den Begriff kannte ich zuerst gar nicht.







Alle Bilder zur Spinnerei Weigelsdorf

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