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Schloss Ebenfurth




Die Schlossruine Ebenfurth wird von einem massiven Eisentor geschützt; ich spreche die ältere Dame dahinter an. Zu meiner Überraschung ist sie die Besitzerin, einige Wochen später lädt sie mich ein. Wir spazieren durch den wilden Garten; sie hat sich in das Schloss verliebt und es gekauft. Mit viel Einsatz und wenig Geld versucht sie, das Haus zu sichern; mit Unterstützung des Denkmalamts konnte das Dach erneuert werden, damit ist bereits viel erreicht. Sie erzählt von ihrem fast aussichtslosen Kampf; jedes einzelne neue Fenster ist ein kleiner Sieg. Insgeheim bewundere ich die alte Dame, ihr Projekt ist chancenlos, sie bleibt aber optimistisch.








Im Schloss wohnen auch ihre Töchter; als ich später durchs Haus wandere, habe ich das Gefühl, durch ein fast verlassenes Dorf zu spazieren, in dem nur noch wenige Häuser bewohnt sind: Zur bewohnten Sakristei gehe ich durch verfallene Gänge, vorbei an riesigen leeren Zimmern. In manchen gurren Tauben, flattert das lose Plastik in leeren Fensterhöhlen – dann plötzlich wieder elektrisches Licht, Tücher dämmen die Zugluft, Stimmen dahinter. Mancherorts versuchen Möbel, den Anschein von Benutzung herzustellen, schwarzer Schimmel überlagert die historischen Fresken von Franz Anton Maulbertsch.

Nach einigen Stunden verabschiede ich mich von Frau Langer; einige Jahre später erfahre ich, dass ihr romantischer Plan gescheitert ist. Seit 2010 bemüht sich eine neue Eigentümerin, die serbische Schlagersängerin Dragana Mirkovic, das Schloss zu sanieren.








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